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Bernd Goering

Von Bernd Goering ist im Faulerpark eine dreiteilige Arbeit platziert, nämlich drei knapp 3 Meter hohe, sich wie im Wind mehr oder weniger leicht neigende Stangen Ohne Titel, die direkt im Betonsockel eingelassen wurden und sich aller Schwerkraft zu widersetzen scheinen. Zwei sind aus dunklerem Serpentin und eine aus hellerem Granit. Er sagt dazu: “Wichtig ist für mich die Form des Steines. Die Farbigkeit soll unterstützend sein, nicht dominierend. Deshalb verwende ich gerne ‘einfache’ Steine aus der Region.” (Zitat des Künstlers). Man gewinnt bei seinen formal sehr unterschiedlichen Arbeiten den Eindruck, dass er beim konzentrierten Betrachten des Ausgangsmaterials die Möglichkeiten für seine formale Gestaltung erspürt, verinnerlicht und daraufhin im Bearbeiten dem Stein seine Form gibt. Eine andere denkbare Möglichkeit kann aber auch sein, dass er nach der Entwicklung eines künstlerischen Konzepts für eine neue Arbeit sich den geeigneten Stein aussucht. Wie auch immer: die hier aufgestellten, aus der Vertikale „verformten“ Stangen muten an, wie in Stein verwandelte, zarte Wesen voller Anmut, die sich durch und auch mit ihrem Aufstellungsort neugierig einmal mehr auf ihr Umfeld einzulassen scheinen..

Werk und Ort

Der heutige Faulerpark befindet sich genau an der Stelle, an der sich früher die Freifläche vom Viehmarkt befand, der sich bis zum heutigen Faulerbad ersteckte, und der sich östlich an das Schlachthof-Gelände anschloss. Dessen Bebauung erstreckte sich von der Schnewlinstraße sogar bis in die Hälfte des Faulerparkes hinein sowie bis zur Böschung der Dreisam des sich Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelnden Gewerbegebietes am südwestlichen Rand der Stadt. Die Faulerstrasse wurde nach Eduard Johann Anton Fauler (26.07.1819–22.08.1882) benannt, einem Eisenwerks- und Gutsbesitzer sowie Politiker. Mit seinem Bruder Hermann war er Eigentümer des Hüttenwerks Ph. Ant. Fauler in Falkensteig. Er selbst lebte allerdings in Freiburg. Dort betrieb er einen Eisenhandel und den Verkauf der eigenen Produkte. Neben vielen politischen Aktivitäten und Bekleidung diverser Ämter war er von 1859 bis 1871 Bürgermeister von Freiburg. Zudem war er Mitglied der Führungsspitze der Nationalliberalen Partei in Baden. Freiburg entwickelte sich in vielerlei Hinsicht sehr gut während seiner Zeit. Zudem wurde unter ihm die erste Badeanstalt an der Dreisam errichtet und dann später nach ihm benannt. 1972 musste sie nach über 100 Jahren Bestand dem Bau des Zubringers Mitte weichen. Das an dieser Stelle gebaute und nach ihm benannte Hallenbad entstand 1983. Es wird heute nicht mehr mit Dreisamwasser gespeist, sondern durch einen eigenen Tiefbrunnen versorgt. Unmittelbar nach seinem Tod wurde die heute in der Freiburger Innenstadt gelegene Grünstraße in Faulerstrasse umbenannt. Außerdem bereitete Eduard Fauler auch den Bau der Höllentalbahn vor.

©
C. Moskopf

Bernd Goering
www.bernd-goering.com
Ohne Titel
283 x 20 x 11 cm, Serpentin
250 x 16 x 12 cm, Serpentin
250 x 20 x 10 cm, Granit

Der Künstler

* 1962
in Basel /CH

1981
Abitur, anschliessend Zivildienst

1983 – 85
Studien in Freiburg im Breisgau

1985 – 88
Schule für Gestaltung Basel/CH

ab 1988
Freischaffender Künstler

Mitglied im deutschen Künstlerbund

Der Parcours

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