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Alois Landmann

Das Werk
Der Rundgang beginnt auf einer Art kleinem Platz, an dem die Moltkestrasse auf die Wilhelmstrasse trifft. Als dieser vor einigen Jahren neu gestaltet wurde, hat man zwei dort stehende Bäume beetartig mit Randsteinen ringförmig eingefasst. Ein drittes Kreismotiv taucht im Pflaster auf, in dem nun die erste Arbeit Rad II von Alois Landmann steht. Aus hellem Granit ist es eine ca. 2 m kreisrunde Scheibe, die in ihrer Dicke von unten nach oben um ca. die Hälfte abnimmt. In ihrer Mitte befindet sich ein quadratisches, leicht aus der vertikalen wie horizontalen Achse verschobenes Loch. Damit stellt sich beim Betrachter unwillkürlich die Vorstellung einer Drehbewegung ein. Dieser Rad-Skulptur haftet etwas Objekthaftes an und befördert somit die Assoziation an etwas Funktionales ggf. sogar mit mehreren Bedeutungsebenen gerade hier an diesem Aufstellungsort.

Werk und Ort
Motivisch wird Bezug genommen auf zwei Mühlen am nahegelegenen Gewerbebach. Neben der Hammerschmiede Bossert war das nicht weit davon die Kuenzersche Zichorienmühle – siehe im FUTURE HISTORY Portal die Beiträge „Im Grün um 1800“ und die „Hammerschmiede Bossert um 1900“ von Joachim Scheck, beide vom 09.10.16. Diese standen hier in dem seit der Mitte / Ende des 19. Jahrhunderts auf den einstigen Glacisfeldern der Festungsanlage Vaubans sich entwickelnden Gewerbegebiets als Stadtviertel im Grün. Diese Fläche gehörte vor dem 17. Jahrhundert zum Überschwemmungsgebiet der Dreisam. „Grien“ bedeutet im Althochdeutschen sandiges, kiesartiges Ufer. Dieses Gebiet vor der Stadt – das sog. Glacis – wurde ein Teil der im Jahr 1677 erbauten Festungsanlage durch Sébastian Le Prestre, Marquis de Vauban. Er war französischer General, Festungsbaumeister Ludwigs XIV. und Marschall von Frankreich. Vor einer Festungsanlage befand sich immer eine von der Feldseite her leicht ansteigende Erdanschüttung vor dem Graben, was man – wie gesagt – Glacis nannte. Den Verteidigern diente es auf den Wällen als Schussfeld. Durch die Vermeidung toter Winkel bot es Angreifen nach Möglichkeit wenig Deckung. Denn es sollte frei sein von Bäumen, Gebäuden und andere Eventualitäten, die dem Feind beim Angriff hätten Schutz bieten können.
1844 hatten französische Truppen die Stadt wieder erobert und sprengten bis 1745 alle Bestandteile ihrer seinerzeit selbst erbauten Festungsanlage.

©
C. Moskopf

Alois Landmann
www.landmann-bildhauer.de
Rad II
200 x 200 x 27 cm
Granit

Der Künstler

* 1951
in Freiburg

1966-80
Kaufmann, Zweiter Bildungsweg,
Ausbildung zum Steinmetz-Steinbildhauer

1980-83
versch. Studienaufenthalte und Universität Freiburg
(Kunstgeschichte-Philosophie)

1983-85
Studium an der Freien Kunstschule Nürtingen (Bildhauerei)

seit 1985
freischaffender Bildhauer in Merdingen / Breisgau

Mitglied im BBK und anderen Berufsverbänden

Der Parcours

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